Ist ein Balkonkraftwerk im Mehrfamilienhaus erlaubt?

Ist ein Balkonkraftwerk im Mehrfamilienhaus erlaubt?

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Co-Founder

Julian Böer

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Gründer von Solakon

Wenn Sie darüber nachdenken, wie Sie Strom sparen und umweltbewusster leben können, gelangen Sie schnell zum Thema Balkonkraftwerke. Damit ist es möglich, eigenen Solarstrom zu erzeugen und die Stromkosten zu senken. 

Die Frage ist aber, ob ein Balkonkraftwerk im Mehrfamilienhaus erlaubt ist oder nicht. Wir klären diese Frage und geben außerdem Tipps dazu, wie sich das Balkonkraftwerk installieren und der Ertrag maximieren lässt.

In diesem Beitrag erfahren Sie alle wichtigen Details zum Thema „Ist ein Balkonkraftwerk im Mehrfamilienhaus erlaubt?“. Für einen kostenlosen Ratgeber und damit Sie keine wertvollen Informationen mehr verpassen, melden Sie sich beim Solakon Newsletter an. 

Die Vorteile eines Balkonkraftwerks: Sonne tanken und Stromkosten senken

Es gibt reichlich Vorteile, wenn Sie auf ein Balkonkraftwerk setzen:

  1. Sie können die Solaranlage im Mehrfamilienhaus jetzt noch einfacher installieren, da mit der Gesetzesänderung auch Wohnungen ab vier Metern Höhe von einfachen Installationsmöglichkeiten profitieren.

    Zuvor gab es für höhere Stockwerke strengere Genehmigungsverfahren und eine erhöhte Anforderung an die Befestigung. Oftmals mussten sogar zusätzliche Brandschutzauflagen erfüllt werden, um ein Balkonkraftwerk zu installieren.

  2. In einer Mietwohnung haben Sie mehrere Optionen. Sie können die Photovoltaik-Module am Balkongeländer aufhängen, an der Fassade anbringen, auf dem Boden des Balkons (mit Neigungswinkel) aufstellen oder in Ihrem Garten platzieren, wenn Sie im Erdgeschoss wohnen.

  3. Sie sind mit einem Balkonkraftwerk unabhängiger vom Netzbetreiber und müssen durch die eigene Produktion weniger Strom einkaufen.

  4. Sie beteiligen sich mit einem Balkonkraftwerk aktiv am Umweltschutz und steigen damit aktiv in die Energiewende ein.

  5. Sie sparen mit einem Balkonkraftwerk bares Geld pro Jahr, sodass sich die Anlage schon nach kurzer Zeit amortisiert hat und Sie nur noch sparen – mit einem Speicher sogar noch mehr.

Bei Solakon starten Sie beim kleinsten Paket schon bei 299 Euro. Hierfür erhalten Sie zwei Solarpaneele mit jeweils 445 Watt Leistung (insgesamt also 890 Watt Leistung) und einen Wechselrichter mit einer Output-Leistung von 800 Watt. 

Damit können Sie pro Jahr um die 250 Euro sparen, wobei es auf viele Faktoren ankommt:

☀️ Stärke der Solarmodule

☀️ Ausrichtung der Module

☀️ Sonnenstunden

☀️ Aktueller Strompreis

☀️ Speichernutzung

Angenommen, Sie entscheiden sich für das onLite-Balkonkraftwerk von Solakon: Sie zahlen 299 Euro und erhalten 890 Watt Leistung (umgerechnet 0,89 kW). 

Wenn man von einer durchschnittlichen Sonnendauer von 1.000 Stunden pro Jahr ausgeht und den Strompreis bei circa 30 Cent ansetzt, dann würden die Rechnungen wie folgt lauten:

  1. 0,89 kW Leistung x 1.000 h Sonnendauer = 890 kWh (jährliche Stromproduktion)

  2. 890 kWh x 0,30 Euro Strompreis = 267 Euro (jährliche Einsparungen)

  3. 299 Euro Anschaffung / 267 Euro Einsparungen = 1,12 Jahre (Amortisationszeitraum)

Nach etwa 1,12 Jahren hätten Sie die Kosten des Balkonkraftwerks schon wieder reingeholt und können ab diesem Zeitpunkt sparen.

Wenn man jetzt noch von der Leistungsgarantie von 30 Jahren ausgeht und beispielsweise das größte Paket onPower wählt, könnten Sie während dieser Zeit über 7.000 Euro sparen.

Sie können direkt ein Balkonkraftwerk mit Speicher kaufen oder den Solarspeicher später nachrüsten. In beiden Fällen profitieren Sie noch mehr.

Der erzeugte Solarstrom wird bei Nichtgebrauch nicht einfach eingespeist, sondern stattdessen in Ihrem Speicher für später gelagert, wenn nicht ausreichend Sonnenstrahlung für Ihre Haushaltsgeräte vorhanden ist.

Technische Voraussetzungen für Ihren Balkon

Wenn eine PV-Anlage auf einem Mehrfamilienhaus installiert wird, ist das in der Regel immer Vermietersache. Bei einem Balkonkraftwerk sind Mieter allerdings selbst zuständig, die Regelungen einzuhalten.

☀️ Wie hoch muss eine Balkonbrüstung sein?

Damit die grundlegenden Sicherheitsstandards erfüllt werden, sollten Balkonbrüstungen für ein Balkonkraftwerk ein gewisse Mindesthöhe haben. Je nach Bundesland variieren diese Vorschriften aber.

In Bayern wird das beispielsweise durch die DIN-18065-Norm geregelt, die besagt, dass die Brüstung mindestens 90 Zentimeter hoch sein muss.

☀️ Kann ich das Balkonkraftwerk am Balkon oder an der Hauswand befestigen?

Am oder auf dem Balkon gibt es für Mieter genau genommen drei Optionen. Sie können das Balkonkraftwerk an der Hauswand befestigen oder am Balkon aufhängen. Je nach Winkel ist es auch möglich, die Mini-Solaranlage mit einem Gestell auf dem Boden aufzustellen und zu neigen.

☀️ Expertentipp: Wenn Sie im Mehrfamilienhaus im Erdgeschoss leben, ist auch eine Aufstellung im Garten möglich.

Rechtliche Rahmenbedingungen: Ist ein Balkonkraftwerk im Mehrfamilienhaus erlaubt?

Solar im Mehrfamilienhaus war früher keine so leichte Sache. Natürlich konnte es sein, dass es eine Solaranlage auf der Mietwohnung gab oder gibt, aber ein eigenes Balkonkraftwerk war zum Beispiel für Wohnungen ab vier Metern Höhe nur unter strengeren Auflagen möglich.

Das hat sich mit den neuen Gesetzesänderungen in 2024 geändert. Jetzt profitieren auch Mieter in Wohnungen ab vier Metern Höhe sehr einfach von einem Balkonkraftwerk – Vermieter können es zudem nicht einfach so ablehnen.

Darf mir mein Vermieter ein Balkonkraftwerk verbieten?

Balkonkraftwerke fallen seit der Gesetzesänderung nun in den Bereich der privilegierten baulichen Veränderungen. Dadurch ist es für Vermieter und Wohnungseigentumsgemeinschaften nicht mehr einfach so möglich, einem Balkonkraftwerk zu widersprechen.

Stattdessen muss für eine Ablehnung ein wirklich triftiger Grund vorliegen. Das könnte zum Beispiel bei Häusern mit Denkmalschutz der Fall sein, wenn das Erscheinungsbild zu sehr beeinträchtigt werden würden.

Wo muss ich ein Balkonkraftwerk anmelden?

Für das Balkonkraftwerk ist keine Anmeldung beim Netzbetreiber mehr nötig. Die Anmeldung im Marktstammdatenregister ist aber weiterhin nötig, dauert jedoch nur wenige Minuten. 

Wie man sein Balkonkraftwerk im Marktstammdatenregister anmeldet erfahren Sie Schritt für Schritt, insbesondere welche Daten dafür erforderlich sind.

Installation und Wartung eines Balkonkraftwerks

In einem Mehrfamilienhaus eine Solaranlage zu realisieren, ist kein Problem. Benötigt wird lediglich eine freie Fläche, um die Solarpaneele aufzuhängen oder aufzustellen. Das können die Terrasse im Erdgeschoss sein oder ganz klassisch der Balkon.

Sie müssen als Mieter das Balkonkraftwerk vom Vermieter oder von der Eigentümergemeinschaft genehmigen lassen.

Anschließend können Sie die Module aufbauen und mit dem Wechselrichter verbinden. Der Wechselrichter wird dann per Kabel mit der Steckdose verbunden, sodass Sie ohne viel Aufwand eigenen Solarstrom produzieren können.

Mehr darüber, wie ein Balkonkraftwerk funktioniert, lesen Sie hier. Außerdem erhalten Sie von uns praktische Aufbauvideos, in denen Sie sich anschauen können, wie leicht sich Balkonkraftwerke installieren lassen.

In Sachen Wartung kommt glücklicherweise kaum etwas auf Sie zu. Sie müssen lediglich die Solarpaneele regelmäßig reinigen, damit die Anlage funktionsfähig bleibt und die Effizienz nicht beeinträchtigt ist. 

Sie können die Leistung auch direkt in der Solakon-App verfolgen, um möglichst frühzeitig eventuelle Probleme zu erkennen.

☀️ Expertentipp: Achten Sie bei der Installation auch auf den Stromzähler im Mehrfamilienhaus. Handelt es sich um einen digitalen Zähler, dann besitzt dieser in der Regel eine Rücklaufsperre – in diesem Fall müssen Sie Ihren Zähler nicht tauschen.

Ist der Stromzähler dagegen sehr alt, sollte geprüft werden, ob der Zähler rückwärts läuft oder eine Sperre besitzt. Ist keine Sperre vorhanden, kann der eingespeiste Strom nicht korrekt erfasst werden, sodass eine falsche Abrechnung das Resultat ist. 

So holen Sie das Maximum aus Ihrem Balkonkraftwerk

Möchten Sie die Stromkosten in einer Mietwohnung senken, dann kann sich ein Balkonkraftwerk für Sie lohnen. Das ist gerade dann sinnvoll, wenn keine Solaranlage für die Mietwohnung bereitsteht (also auf dem Dach des Gebäudes vom Vermieter).

Durch das Balkonkraftwerk produzieren Sie ganz einfach selbst Strom auf dem Balkon oder auf der Terrasse, wenn Sie eine Wohnung im Erdgeschoss haben.

Möchten Sie von der maximalen Leistung eines Balkonkraftwerkes profitieren, sollten Sie auf diese Aspekte achten:

  • Leistung der Solarpaneele: Eine hohe Effizienz und damit auch schlussendlich eine bessere Energieausbeute erhalten Sie mit monokristallinen Solarpaneelen, die die neueste Zelltechnologie nutzen (N-Typ). Diese werden auch von Solakon verwendet.
     
  • Bifaziale Module: Wenn Solarmodule bifazial sind, dann reflektieren sie das Licht auch auf der anderen Seite, sodass sich auch hier die Leistung des Balkonkraftwerkes erhöht. Solakon setzt bei allen Balkonkraftwerken auf bifaziale Module.
     
  • Optimale Ausrichtung: Am besten ist es, das Balkonkraftwerk Richtung Süden auszurichten. In den Morgen- und Abendstunden profitieren Sie aber auch von einer West- und Ost-Ausrichtung.

    Wenn das Solarmodul ohne Last in der Sonne steht (also das Kraftwerk nicht angeschlossen ist), passiert schlichtweg gar nichts. Man könnte das Balkonkraftwerk (wenn Sie keinen Speicher haben) daher theoretisch im Urlaub auch ausstecken.
     
  • Idealer Neigungswinkel: Achten Sie für die optimale Leistung auch auf den Neigungswinkel. Perfekt ist bei Südausrichtung eine 30 bis 45 Grad Neigung.

☀️ Expertentipp: Reinigen Sie die Solarmodule regelmäßig, da sonst die Leistung und damit die Erzeugung des Solarstroms beeinträchtigt sein kann. Das gilt für eine Solaranlage auf dem Mietshaus oder im Eigenheim genauso wie für ein kleines Balkonkraftwerk.

Fazit zum Balkonkraftwerk im Mehrfamilienhaus

Mit einem Balkonkraftwerk können Sie auch im Mehrfamilienhaus erneuerbare Energien nutzen und die Stromkosten senken. Durch die neuen Balkonkraftwerk-Gesetzesänderungen wurde die Watt-Grenze für Wechselrichter von 600 auf 800 angehoben, sodass Balkonkraftwerke attraktiver denn je sind. 

Als Mieter müssen Sie sich jedoch die Zustimmung von Vermietern oder von der Eigentümergemeinschaft holen. Durch das neue Solarpaket 1 kann das Balkonkraftwerk allerdings nur noch mit einem sehr triftigen Grund abgelehnt werden. 

FAQ

Wann muss ich ein Balkonkraftwerk anmelden?

Früher mussten Sie Ihr Balkonkraftwerk sowohl beim Netzbetreiber als auch im Marktstammdatenregister anmelden. Seit 2024 ist nur noch die Anmeldung im Marktstammdatenregister erforderlich, die aber nur wenige Minuten Zeit in Anspruch nimmt und online funktioniert.

Kann mein Nachbar mein Balkonkraftwerk verbieten?

Es ist möglich, dass Nachbarn Einspruch gegen die Installation eines Balkonkraftwerks einlegen, wenn sie dadurch beeinträchtigt werden. Das könnte zum Beispiel der Fall sein, wenn die Solarmodule des Balkonkraftwerks blenden oder wenn die (wenn auch sehr leisen) Betriebsgeräusche als Lärmbelästigung empfunden werden.

Die rechtliche Grundlage ist in § 906 BGB geregelt. Hierbei geht es um das „Zuführen unwägbarer Stoffe“. Der Paragraf besagt, dass Nachbarn Beeinträchtigungen nicht dulden müssen, wenn das ortsübliche Maß überschritten und die Nutzung der Wohnung erheblich beeinträchtigt wird.

In der Praxis sieht die Sache aber weitaus entspannter aus. Zuerst sollte ein offenes Gespräch mit Nachbarn geführt werden, um eine einvernehmliche Lösung zu finden. Selbst kleinste Anpassungen, wie eine Neuausrichtung, lassen Probleme wie das Blenden der Module schnell beheben.

Warum ist nur ein 600W-Balkonkraftwerk erlaubt?

Glücklicherweise ist das nicht mehr der Fall. Früher waren tatsächlich nur 600 Watt Output-Leistung beim Wechselrichter erlaubt, allerdings wurde diese Grenze im Jahr 2024 auf 800 Watt angehoben.

Dadurch erhöht sich die Effizienz von Balkonkraftwerken und die Stromkosten können noch weiter gesenkt werden. Wenn Sie schon ein Balkonkraftwerk von Solakon haben, ist das Upgrade auf 800 Watt automatisch über die App möglich. Hierfür muss der Wechselrichter lediglich online und mit dem WLAN verbunden sein.

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