Einfache Anleitung: Marktstammdatenregister Balkonkraftwerk anmelden

Einfache Anleitung: Marktstammdatenregister Balkonkraftwerk anmelden

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Co-Founder

Julian Böer

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Gründer von Solakon

Die Anmeldung eines Balkonkraftwerks im Marktstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass Ihre Mini-Solaranlage den gesetzlichen Anforderungen entspricht und korrekt erfasst wird.

In diesem Artikel erhalten Sie eine einfache Anleitung zur Anmeldung Ihres Balkonkraftwerks. Für einen kostenlosen Ratgeber und damit Sie keine wertvollen Informationen mehr verpassen, melden Sie sich beim Solakon Newsletter an.

Seit dem 1. April 2024 wurde der Anmeldeprozess für Balkonkraftwerke deutlich vereinfacht, um mehr Menschen den Zugang zur eigenen Stromerzeugung zu erleichtern und die Energiewende voranzutreiben​​.

Das Marktstammdatenregister dient als zentrales Register für alle Strom- und Gasmarktakteure in Deutschland. Es sorgt für Transparenz und ermöglicht eine effiziente Verwaltung und Überwachung des Energiemarktes.

Für Betreiber von Balkonkraftwerken bedeutet dies, dass sie ihre Anlagen innerhalb eines Monats nach Inbetriebnahme registrieren müssen, um möglichen Strafen zu entgehen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Registrierung

Die Anmeldung eines Balkonkraftwerks im Marktstammdatenregister (MaStR) ist ein einfacher Prozess, der in wenigen Schritten abgeschlossen werden kann.

Hier ist eine detaillierte Anleitung, um Ihnen dabei zu helfen:

1. Erstellung eines Benutzerkontos

  • Zugang zum MaStR-Portal: Öffnen Sie die Webseite des Marktstammdatenregisters (MaStR-Portal). Klicken Sie auf die Schaltfläche „Registrierung starten“.
     
  • Erstellung des Benutzerkontos:
     
    • Wählen Sie „Betreiber einer Stromerzeugungsanlage“ aus. Geben Sie Ihre persönlichen Daten, wie Name und E-Mail-Adresse, ein. 
       
    • Verwenden Sie eine gültige E-Mail-Adresse, da Sie einen Aktivierungslink erhalten werden.
       
    • Bestätigen Sie Ihre E-Mail-Adresse durch Klicken auf den Aktivierungslink, der Ihnen per E-Mail zugeschickt wird.
       
  • Kontoaktivierung:
     
    • Nach der Bestätigung Ihrer E-Mail-Adresse ist Ihr Konto aktiviert und Sie können sich im MaStR-Portal anmelden​​.

2. Registrierung des Anlagenbetreibers:

  • Anmelden im MaStR-Portal:
     
    • Melden Sie sich mit Ihrem neu erstellten Benutzerkonto im MaStR-Portal an.
       
  • Eintragung als Anlagenbetreiber:
     
    • Navigieren Sie zur Option „Registrierung einer Solaranlage“. Tragen Sie Ihre persönlichen Informationen ein, einschließlich Adresse und Telefonnummer. 
       
    • Wählen Sie einen eindeutigen Namen für Ihr Balkonkraftwerk, um es später leicht identifizieren zu können. 
       
    • Vermeiden Sie die Verwendung von persönlichen Daten im Anlagennamen​​.

3. Registrierung des Balkonkraftwerks

  • Eingabe der Anlagendaten:
     
    • Klicken Sie auf „Einheit erfassen“ und geben Sie die technischen Daten Ihrer Solaranlage ein.
       
    • Geben Sie die Leistung der Solarmodule in Kilowattpeak (kWp) an. Beispiel: Bei zwei Modulen mit je 300 Watt ergibt sich eine Leistung von 0,6 kWp (300 W * 2 / 1000).
       
    • Tragen Sie die Wechselrichterleistung ein, die typischerweise 800 Watt beträgt​​.
       
  • Angabe der Zusatzinformationen:
     
    • Geben Sie an, ob ein Stromspeicher vorhanden ist. Wenn ja, tragen Sie die Kapazität und die Leistungsdaten des Speichers ein. Bestätigen Sie, ob die Anlage für den Eigenverbrauch genutzt wird oder ob eine Einspeisung ins Netz erfolgt. 
       
    • Bei Eigenverbrauch wählen Sie „Nein“ bei der Frage nach Zahlungen des Netzbetreibers.
       
  • Abschluss der Registrierung:
     
    • Überprüfen Sie alle eingegebenen Daten sorgfältig. 
       
    • Schließen Sie die Registrierung ab und speichern Sie die Registrierungsbestätigung, die als PDF-Dokument zur Verfügung steht. 
       
    • Bewahren Sie dieses Dokument sicher auf​.

Wichtige Angaben und Hinweise

Bei der Anmeldung eines Balkonkraftwerks im Marktstammdatenregister (MaStR) müssen verschiedene wichtige Angaben gemacht werden. Ab April 2024 wurde der Prozess deutlich vereinfacht, sodass nun nur noch wenige grundlegende Informationen erforderlich sind​.

Hier sind die wesentlichen Angaben und Hinweise, die Sie bei der Registrierung berücksichtigen sollten:

  • Standort der Anlage:
     
    • Angabe des Standorts: Der Standort des Balkonkraftwerks muss genau angegeben werden. Wenn der Standort der Anlage mit dem Wohnsitz des Betreibers übereinstimmt, können die Daten einfach übernommen werden. Andernfalls müssen spezifische Standortdaten eingegeben werden.
       
    • Anzeige-Name der Einheit: Standardmäßig wird der Name „Balkonkraftwerk“ verwendet, aber Sie können auch einen eigenen Namen für Ihre Anlage wählen.
       
  • Technische Daten des Balkonkraftwerks: 

    • Gesamtleistung der Module: Die Leistung der einzelnen Solarmodule muss addiert und angegeben werden. Diese Information finden Sie in der Bedienungsanleitung der Anlage. Beispiel: Wenn jedes Modul 300 Watt hat und Sie zwei Module verwenden, beträgt die Gesamtleistung 600 Watt.
       
    • Wechselrichterleistung: Die Leistung des Wechselrichters muss ebenfalls angegeben werden, die typischerweise in der Bedienungsanleitung zu finden ist. Für Balkonkraftwerke beträgt diese oft 400 Watt pro Modul.
       
  • Datum der Inbetriebnahme:
     
    • Das Datum, an dem die Anlage erstmals Wechselstrom ins Hausnetz einspeist. Dies ist in der Regel der Zeitpunkt, an dem die Anlage montiert und der Stecker eingesteckt wird​​.
       
  • Zählernummer:
     
    • Angabe der Zählernummer: Die Zählernummer Ihres Stromzählers ist erforderlich. Diese finden Sie auf Ihrer Stromrechnung. Die Zählernummer wird aus Datenschutzgründen im MaStR nicht veröffentlicht, ist aber für die Registrierung notwendig.
       
  • Anmeldung beim Netzbetreiber:
     
    • Neben der Registrierung im MaStR müssen Sie auch Ihren Netzbetreiber über die Inbetriebnahme informieren. Dies ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass Ihre Anlage ordnungsgemäß in das Stromnetz integriert wird. 
       
    • Die Kontaktaufnahme erfolgt in der Regel über die Webseite des Netzbetreibers, oft stehen hierfür spezifische Formulare zur Verfügung.
       
  • Betreiben eines Stromspeichers:
     
    • Wenn Sie zusätzlich einen Stromspeicher betreiben, müssen auch dessen technische Daten angegeben werden. Dies betrifft vor allem die Speicherkapazität und die Art des Speichers. Die Informationen hierzu sollten ebenfalls in den Unterlagen Ihrer Anlage enthalten sein​.
       
  • Tipps und häufige Fehler:
     
    • Sorgfältige Eingabe der Daten: Stellen Sie sicher, dass alle Angaben korrekt und vollständig sind, um Verzögerungen zu vermeiden.
       
    • Dokumentation und Aufbewahrung: Bewahren Sie eine Kopie der Registrierungsbestätigung und alle relevanten Unterlagen sorgfältig auf.
       
    • Regelmäßige Aktualisierung: Bei Änderungen an der Anlage oder deren Leistungsdaten müssen diese umgehend im MaStR aktualisiert werden.

Anmeldung beim Netzbetreiber

Die Anmeldung eines Balkonkraftwerks beim Netzbetreiber war früher ein notwendiger Schritt, um sicherzustellen, dass die Anlage korrekt in das Stromnetz integriert wird.

Mit den neuen Regelungen ab April 2024 entfällt diese Pflicht jedoch, was den Anmeldeprozess erheblich vereinfacht und den bürokratischen Aufwand reduziert​.

Trotzdem gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten, um sicherzustellen, dass Ihre Anlage ordnungsgemäß betrieben wird:

☀️ Ermittlung des zuständigen Netzbetreibers: Falls weiterhin eine Kontaktaufnahme erforderlich sein sollte, beispielsweise zur Klärung technischer Details oder bei spezifischen regionalen Anforderungen, ist es wichtig, Ihren zuständigen Netzbetreiber zu identifizieren. 

In der Regel finden Sie den Namen und die Kontaktdaten auf Ihrer Stromrechnung. Alternativ können Sie auch eine schnelle Internetrecherche durchführen, um die Kontaktdaten zu ermitteln​​.

☀️ Kontaktaufnahme und Anmeldung: Obwohl die formelle Anmeldung beim Netzbetreiber nicht mehr erforderlich ist, ist es dennoch ratsam, die Webseite Ihres Netzbetreibers zu besuchen, um mögliche spezifische Anforderungen oder Empfehlungen zu überprüfen. Viele Netzbetreiber bieten hilfreiche Informationen und Formulare zum Download an, die speziell für Balkonkraftwerke gedacht sind. 

Sollte dies nicht der Fall sein, genügt oft ein formloses Schreiben oder eine E-Mail, in der Sie Ihre Absicht, ein Balkonkraftwerk zu betreiben, darlegen. Wichtig sind Angaben zur Leistung der Mini-PV-Anlage, zum vorgesehenen Installationsdatum und zu Ihren Kontaktdaten​.

☀️ Technische Anforderungen und Sicherheit: Auch wenn die formale Anmeldung beim Netzbetreiber entfällt, ist es wichtig, sicherzustellen, dass Ihre Anlage alle technischen Anforderungen erfüllt. Dazu gehört, dass die Solaranlage über einen geeigneten Wechselrichter verfügt und die maximal zulässige Einspeiseleistung von 800 Watt nicht überschreitet.

Alte Stromzähler, die rückwärts laufen könnten, müssen langfristig durch bidirektionale Zähler ersetzt werden, was jedoch bis 2032 erfolgen kann​.

☀️ Rechtliche und sicherheitstechnische Aspekte: Es ist weiterhin wichtig, die rechtlichen und sicherheitstechnischen Anforderungen zu beachten. Wenn Sie zur Miete wohnen oder einer Eigentümergemeinschaft angehören, stellen Sie sicher, dass Sie die Zustimmung zu einem Balkonkraftwerk von Ihrem Vermieter oder der Gemeinschaft eingeholt haben. 

Auch wenn die baulichen Vorschriften gelockert wurden, müssen alle sicherheitstechnischen Normen eingehalten werden, um die Sicherheit der Anlage und ihrer Umgebung zu gewährleisten​​.

☀️ Expertentipp: Die Anmeldung eines Balkonkraftwerks im Marktstammdatenregister (MaStR) kann zunächst kompliziert erscheinen, aber mit den richtigen Informationen und Tipps wird der Prozess deutlich einfacher. 

Hier sind einige häufige Fragen und praktische Tipps, die Ihnen helfen, die Registrierung reibungslos abzuschließen und die Nutzung Ihres Balkonkraftwerks zu optimieren:

Häufige Fragen

Muss ich den Strom der Balkon-Solaranlage sofort verbrauchen?

Ja, der erzeugte Strom sollte möglichst sofort verbraucht werden. Dauerverbraucher wie Kühlschrank, Router oder Geräte im Standby-Modus können tagsüber den erzeugten Strom nutzen, was Ihre Stromrechnung senkt. Ein Batteriespeicher kann helfen, überschüssigen Strom für den späteren Verbrauch zu speichern, was jedoch zusätzliche Investitionskosten bedeutet​​.

Ist eine Genehmigung vom Vermieter nötig?

Mieter können ein Balkonkraftwerk auf ihrem Balkon oder ihrer Terrasse aufstellen. Für die Montage an der Außenseite des Balkons oder an der Fassade ist jedoch die Zustimmung des Vermieters erforderlich. Es ist ratsam, sich vor der Installation mit dem Vermieter abzustimmen, um mögliche Konflikte zu vermeiden​​.

Brauche ich einen Elektriker für die Installation?

In den meisten Fällen können Balkonkraftwerke von Laien installiert werden. Der Anschluss erfolgt einfach über eine Steckdose. Wenn spezielle Anpassungen, wie der Einbau einer Wieland-Steckdose, nötig sind, sollte ein Elektriker hinzugezogen werden.

Wie groß darf ein Balkonkraftwerk sein, ohne Genehmigung?

Unsere Balkon-Solarkraftwerke bieten eine beeindruckende Leistung von bis zu 2 Kilowatt. 

Die Größe der Solarmodule spielt keine Rolle, solange die Leistung des Wechselrichters die Grenze von 800 Watt nicht überschreitet und die Solarmodule maximal 2000W Leistung vorweisen.

Diese Regelung wird voraussichtlich 2024 eingeführt. Bei Unsicherheiten können Sie sich beim örtlichen Bauamt informieren​​.

Was passiert bei einem Stromausfall?

Balkonkraftwerke schalten sich bei einem Stromausfall automatisch ab, um die Sicherheit des Netzes zu gewährleisten. Ein zusätzlicher Off-Grid Speicher kann in solchen Fällen nützlich sein, um weiterhin Strom zu haben​​.

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